"Schreiben im Schloss - Castel Lebenberg erzählt"

Mit viel Begeisterung haben sich die Klassen 4 und 5 B der Grundschule Tscherms sowie die Klasse 2 C der Mittelschule Lana an einer Schreibwerkstatt rund um Castel Lebenberg beteiligt. Die in einer Broschüre gesammelten Texte wurden vor passender Kulisse am 1. Juni vorgestellt.

Es gibt Orte, die regen unsere Fantasie und Vorstellungskraft an und laden zum Erzählen ein. Burgen und Schösser sind solche Orte, namentlich ein so großes, gut erhaltenes und gepflegtes Schloss wie Castel Lebenberg.

Auf Initiative der Schlossherrin Anouschka van Rossem van Sinoutskerke griff der Bildungsausschuss Tscherms im Herbst 2018 die Idee einer Schreibwerkstatt auf Castel Lebenbeg auf. Die Idee des Projektes war es, ausgehend von einer Führung im Schloss und der Beschäftigung mit historischen Gegenständen und Orten kreative Texte zu schreiben, die in einer Broschüre gesammelt werden. Träger des Projektes waren der Bildungsausschuss Tscherms, Castel Lebenberg und der Schulsprengel Lana.

Die wichtigsten Teilnehmer waren die jungen Autoren und Autorinnen selbst: die Schüler und Schülerinnen der Klassen 4 und 5 B der Grundschule Tscherms sowie der Klasse 2 C der Mittelschule Lana. Insgesamt 47 Kinder und Jugendliche besuchten im Oktober und November Castel Lebenberg. In einer spannenden Führung mit der Schlossherrin erkundeten sie die Räume, Gärten und Plätze im Schloss, begegneten Möbeln, Waffen und anderen Gegenständen und hörten von historischen Personen und sagenhaften Gestalten rund um Castel Lebenberg.

Danach machten sie sich ans Ideenschmieden, Erzählen, Überarbeiten und Fertigstellen der Geschichten. Begleitet wurden sie dabei von ihren Lehrpersonen Roswitha Huber Egger, Ingrid Mittelberger und Ulrike Königsrainer. Dabei konnten die Schüler und Schülerinnen von einem Gegenstand ausgehen, von einem Portrait oder Namen, von einer Geschichte oder Anekdote, von einem bestimmten Ort oder einem Raum im Schloss und verschiedene Textarten ausprobieren. Für die Klassen der Grundschule waren vor allem die Gegenstände (Waffen, Gebrauchsgegenstände, usw.) Ausgangspunkt des Erzählens. Die Mittelschüler starteten in ihren Texte im weiteren Sinne beim Schloss und verfassten Erzählungen oder Fantasiegeschichten rund um den Schauplatz.

Herausgekommen ist dabei eine schön gestaltete Broschüre, die die Geschichten der Schüler und und Schülerinnen unter dem  Titel  „Castel Lebenberg erzählt. Schreiben im Schloss“ sammelt.  Der Leser trifft auf Ritter und Burgfrauen, Adelige und Bauern, verliebte Grafen und tapfere Krieger, listige Füchse und tapfere Löwen, ja sogar auf mutige Salamander, freche Raben und mörderische Spinnen. Die Geschichten ranken sich um Waffen, Stühle, Tore, um den Pranger oder die Kapelle, um Truhen, Morgensterne und eine Vielzahl anderer Dinge. Allen Geschichten gemeinsam ist der Schauplatz: Sie beginnen mit dem oder im Schloss und erzählen realistische und fantastische, einige wahre und viele gut erfundene Begebenheiten rund um Castel Lebenberg.

Die Textsammlung und das anspruchsvolle Projekt dahinter wurden am Samstag, den 1. Juni auf Castel Lebenberg vorgestellt. Hausherrin Anouschka van Rossem van Sinoutskerke konnte neben den jungen Autoren und Autorinnen, den Lehrpersonen und zahlreichen Eltern auch Schuldirektorin Maria Christine Margesin, Bürgermeister Roland Pernthaler, Kulturreferentin Astrid Kuprian sowie Vertreter verschiedener Bildungsausschüsse begrüßen.     

„Im Vordergrund stehen heute die Kinder, sie sind wichtiger Teil dieses Projektes“, sagte Anouschka van Rossem van Sinoutskerke einleitend. Die Idee zur Schreibwerkstatt sei im Schloss entstanden. „Die besten Idee nützen jedoch nichts, wenn es nicht Menschen gibt, die daran glauben und sie verwirklichen“, meinte sie und bedankte sich beim Bildungsausschuss Tscherms, bei den Lehrpersonen und beim Schulsprengel Lana für die Unterstützung.  

Peter Mitterhofer, Präsident des Bildungsausschusses Tscherms lobte alle Beteiligten für das Zustandekommen der originellen Textsammlung und bedankte sich bei der Schossherrin für den großen Aufwand, vor allem für die Führung durch Castel Lebenberg und das Vermitteln der Sagen rund um das Schloss. Für die Gestalter der Broschüre und des Titelblattes, Luis Peter Prünster und Walter Mahlknecht, gab es ebenfalls Worte der Anerkennung.

Schuldirektorin Maria Christine Margesin bezeichnete die Schreibwerkstatt als „Beispiel gelungener Zusammenarbeit zwischen der Schule und Privaten“. Solch wunderbare Arbeiten würden nur gelingen, wenn viele Menschen mit Freude an eine Aufgabe herangehen. „Die Kinder  und Jugendlichen hatten die Möglichkeit, zum Schloss in Beziehung zu treten und geben mit ihren Texten auch etwas zurück“, ergänzte Margesin.

Die Tschermser Kulturreferentin Astrid Kuprian hingegen blickte in ihren Grußworten kurz auf ihre eigene Kindheit zurück, die sie nicht weit entfernt von Castel Lebenberg verbrachte. In den Texten der Schüler und Schülerinnen, so freute sie sich, erkenne sie viele ihrer persönlichen Erinnerungen wieder.

Im Anschluss las der Schauspieler und Moderator Oswald Waldner in der „Ansetz“ auf sehr gekonnte und unterhaltsame Weise einige Geschichten aus der Broschüre vor. Letztere wurde schließlich an alle Anwesenden verteilt und sogleich begeistert inspiziert. Für die  musikalische Umrahmung der Veranstaltung sorgte die Blockflötenklasse von Birgit Pircher der Musikschule Lana  (Anna Steinegger, Karoline Sutara, Chiara Berardelli, Stephanie Schöpf, Hanna Messner, Bettina Gruber, Linda Gutweniger).

Vor passender Kulisse wurden abschließend unter dem mächtigen Maulbeerbaum im Schlosshof leckere Häppchen und kühlende Getränke serviert.

Ulrike Königsrainer, Karin Gamper

Bt. 1: Peter Mitterhofer (Präsident Bildungsausschuss Tscherms), die Lehrerinnen Roswitha Huber Egger und Ingrid Mittelberger, Schlossherrin Anouschka van Rossem van Sinoutskerke, Lehrerin Ulrike Königsrainer und Schuldirektorin Maria Christine Margesin (v.l.)

Bt2: Oswald Waldner las dem staunenden Publikum einige der Geschichten vor

Bt3: Die Zuhörer im Schlosshof

Bt4: Die Blockflötenklasse von Birgit Pircher der Musikschule Lana umrahmte die Veranstaltung musikalisch

 

Fotos: Walter Mahlknecht

 

 

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